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»Seit seiner Flucht waren fast zwei Jahrzehnte vergangen, als er in seiner Vaterstadt eintraf.« Diese Aussage ist Werner Bergengruens großartiger Novelle »Lebensgeschichte Pfeffermanns des Jüngeren« entnommen. Das 2-fache »seiner« des Satzes steht für Carl Heinrich Pfeffermann, den Titelhelden der Erzählung, und mit dessen »Vaterstadt« meinte der Dichter Bergengruen möglicherweise das alte Darmstadt aus jener Zeit, als es noch die Residenz des landgräflichen Hauses Hessen-Darmstadt beherbergte.
Der Vermutung, dass der Schriftsteller Bergengruen die historische fürstliche Residenzstadt zum Schauplatz fiktiver Novellenereignisse ausersehen hat, steht jedoch zweierlei entgegen: Erstens verwendet Bergengruens Erzählung nirgends den Namen Darmstadt; zweitens stammte der Romancier, Novellist und Lyriker Werner Bergengruen aus dem baltischen Riga, womit ihm sicherlich nicht in die Wiege gelegt war, für erdichtete Begebenheiten seines Prosawerks ausgerechnet das südwestdeutsche Darmstadt als Geschehensort auszuwählen und literarisch zu nutzen.
Desungeachtet wird in der vorliegenden Abhandlung die Ansicht postuliert, der Livländer Bergengruen habe tatsächlich das geschichtliche Darmstadt erzählerisch als Bühne und Kulisse der fiktionalen Vorkommnisse präsentiert, welche sich um die imaginierte Figur Pfeffermanns des Jüngeren ranken. Sollten die hier angestellten Untersuchungen das Zutreffen der These erweisen, hätte Werner Bergengruen mit seiner Novellenkunst der hessen-darmstädtischen Historie und insbesondere der Residenz Darmstadt ein erlesenes poetisches Denkmal von hohem Rang geschaffen.
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